Kinder aus über einem Dutzend Nationen gehen im Schulhaus Herrenberg in Rapperswil-Jona zur Schule. Welch ein Reichtum an Kulturen kommt da zusammen! Da drängte sich das Motto des diesjährigen
Schulhausfestes geradezu auf. Unter der Überschrift „Völkerfest“ wurden im Team der Lehrpersonen die ersten Ideen zur Ausgestaltung des Festes zusammengetragen.
Schon Tage vor dem Völkerfest zogen mit bunten Länderfähnchen geschmückte Fenster die Blicke auf sich und wiesen auf das bevorstehende Sommernachtsfest hin. Auch in den Schulzimmern ging
Aussergewöhnliches vor sich: in altersdurchmischten Gruppen bereiteten die Schülerinnen und Schüler das Fest vor. Mit der Hilfe von initiativen Eltern beschäftigten sich die Kindergruppen während
einiger Stunden mit dem Leben und den Besonderheiten eines fremden Landes. Zuerst wurde das betreffende Land auf der Weltkarte lokalisiert. Dann suchte man nach allerlei Wissenswertem über die
Geschichte und die Bräuche. Aus den Räumen drangen fremdländische Töne und Musik sowie verführerische, exotische Gerüche. Es wurde gesungen und getanzt, gezeichnet und gebastelt, gekocht und
probiert. Alle Informationen wurden aufgezeichnet, damit sie später den eingeladenen Besuchern unterbreitet werden konnten.
Nach den aufwendigen Vorbereitungen war es dann am vergangenen Freitagabend endlich soweit: mit den Eltern und Angehörigen strömten die Schülerinnen und Schüler ins Schulhaus Herrenberg.
Eigentlich wäre rund ums Haus der ideale Platz für die verschiedenen Präsentationen gewesen, aber das Wetter spielte für einmal nicht mit. Die gesamte Veranstaltung musste ins Gebäude verlegt
werden. Auf der Schulhaustreppe wurden die Besucher herzlichst begrüsst und einige, gemeinsam vorgetragene Lieder lösten fürs erste die Nervosität bei den Kindern. Nun durften sich die Gäste auf
die Reise durch die verschiedenen Länder machen. Mit viel Freude und Hingabe stellten die Kinder die zusammengetragenen Werke vor. Eine Gruppe hatte ein Theaterstück einstudiert, im nächsten
Schulzimmer konnte das Talerschwingen ausprobiert werden und am dritten Ort luden originelle, fremdartige Spiele zum Mitspielen ein. Für jedes Alter gab es dies und das zu erfahren und ergründen.
Dabei kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Wo sonst kann man binnen kurzer Zeit exotisch süsse Früchte, orientalisch gewürzte Snacks, herrlich duftende Bruschette oder selbstgerollte Sushi
probieren und geniessen? Die weniger mutigen Esser fanden am Grillstand Bratwurst oder Servelat für den knurrenden Magen.
Nach 20 Uhr verliessen die letzten Familien zusammen mit ihren müden, aber überglücklichen Kindern das Schulhaus. Nächstes Jahr werden sie bestimmt wieder zum Sommernachtsfest erscheinen, denn es
hat sowohl den Hauptakteuren, nämlich den Schülerinnen und Schülern, allen Lehrpersonen sowie den mithelfenden Eltern und im Besonderen den Besuchern mehr als gut gefallen.